Sustlihütte, Wassen

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Sustlihütte, Wassen

 

Projektwettbewerb auf Einladung

 


Bauherrschaft

SAC Rossberg, Zug

 

Kubatur

ca. 2‘020 m³


Projekt

Umbau und Erweiterung Sustlihütte, Meiental


Planungszeit

Projektwettbewerb 2023

Die Sustlihütte wurde 1915 als einfacher Fachwerksbau mit einem Unterbau aus Granitblöcken erbaut. Später erfolgten bauliche Veränderungen und Sanierungsarbeiten. Die Sustlihütte ist klassisch für Berggänger, die mit Halbpension übernachten, aufgestellt. Die Kapazität an Schlafplätzen ist beizubehalten, der Betrieb zu rationalisieren und stärker auf Wanderer auszurichten. Es wird ein grösserer Aufenthaltsraum benötigt. Die Ver- und Entsorgungen sind umweltgerecht zu planen und die Toiletten in der Hütte zu integrieren.

Die Sustlihütte trägt ihren Namen angelehnt an eine „Sust“ und bedeutet ein Lager- und Warenhaus. Uns dienen die traditionellen Susthäuser in ihrer muralen Bauweise und ab hohem First tief auslaufenden oftmals asymmetrischen Dächern sowie einer dosierten Lochfassade mit fast burgartigen Scharten. Infolge der Zusammenführung der Nutzungen wollen wir der Gefahr einer volumetrischen Dominanz brechen. Wir gestalten ein Kontinuum von Gebäuden mit unterschiedlichen Höhen, Grundformen und Ausrichtungen in dichter Setzung. 

Der neue Aufenthaltsraum bildet die nordwestliche Ecke als überdachten Zylinder. Ein auffälliger Ausspeier in Stein verbindet beide Gebäude. Ein gemauerter Doppelkamin betont den Triangulationspunkt aller drei Gebäudeteile.

Die gesichtsbildende Ostfassade erinnert an historische Susthäuser. Durch die Verschiebung des Firstes aus der Achse brechen wir die Dominanz. Mit einer vollständigen Vermauerung der Fassade aus ortsansässigem Bruchstein sowie im Raster gesetzten Fensteröffnungen halten wir die Fassade schlicht. Die Fenster sind unterschiedlich geformt. 

An der Südfassade soll als Haupteingang eine überdachte, witterungsgeschützte Vorzone entstehen. Fassade und Dach sollen einheitlich aus Bruchstein bekleidet werden. Die Jalousien sind in neutralem Grüngrau zu streichen. Ein in braunrot gestrichenes Trauf- und Ortsbrett markiert als umlaufendes Band den Übergang zum Dach.

Mit dem überwiegenden Anteil an Wanderer wandelt sich der Betrieb zu einen umsatzattraktiven Durchgangsbetrieb. Im Zentrum steht ein effizienter, stufenfreier Bewirtungsbetrieb mit einer neuen dreiteiligen Küche. Die Ausgabe von Essen und der Getränke passiert ab einem offenen Buffet. Geschossgleich werden zwei Aufenthaltsräume und die Aussenterrasse auf kurzen Wegen bedient. Ein neues zentrales Treppenhaus erschliesst die sanitären Räume im Sous-sol und die Schlafgemächer im Ober- und Dachgeschoss.

Im Hauptgebäude sind die Räume funktional und primär aus Massivholz in Fichte ausgekleidet. Die Schlafräume verfügen zur erhöhten Privatsphäre über kleinere Einheiten. Der Wohnteil des Hüttenwarts kann flexibel seiner Familie und/oder Gehilfen zugeschlagen werden.

Als Herzstück sehen wir zwei unterschiedlich gestaltete Aufenthaltsräume vor. Im historischen Gebäude soll eine neue wandgetäferte Raumeinrichtung in Fichte mit elektrifizierten Ölleuchten und Schiefertischen sowie einem Herd mit geripptem Ofenrohr an die Hüttenstuben des 20. Jahrhunderts erinnern. Der Aufenthaltsraum im Erweiterungsbau soll kreisrund sein und aus einer Kuppelkonstruktion mit sieben Rippen und zwei Ringen überspannt werden. Die Felder sind in Kalk verputzt und lassen den Aufenthalt heller und sakraler erscheinen.

Der Aussenraum wird kompakter gefasst werden. Die obere Terrasse der Aussenwirtschaft, auf selben Niveau Eingang und Küche wird vergrössert und mit einer unterbrochenen Bruchsteinmauer gefasst.